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 Geschichte als Schlachtfeld

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Enzo Traverso
Geschichte als Schlachtfeld
Zur Interpretation der Gewalt im 20. Jahrhundert
255 Seiten, kartoniert, € 22.00
2014
ISBN 978-3-89900-143-3


Mit dem Fall der Mauer und der Auflösung des Ostblocks 1989 ging das »kurze 20. Jahrhundert« zu Ende, das mit dem Ersten Weltkrieg begonnen hatte. Da die Geschichtsschreibung bis dahin im Westen sehr stark vom Antikommunismus und Eurozentrismus geprägt war, sah sie sich gezwungen, ihre Paradigmen zu hinterfragen, ihre Methoden zu überprüfen und ihre Periodisierungen oder Unterteilungen in Zeitabschnitte zu revidieren. Die Globalisierung trug dazu bei, dass über Europa hinaus wirkende wirtschaftliche und kulturelle Netze und Zusammenhänge stärker in den Vordergrund traten.

Enzo Traverso beschäftigt sich vor allem mit den Ansätzen und Interpretationen des 20. Jahrhunderts von Giorgio Agamben, Hannah Arendt, Walter Benjamin, Martin Broszat, Michel Foucault, Saul Friedländer, François Furet, Eric Hobsbawm, Jürgen Osterhammel, Zeev Sternhell usw. Er kritisiert eine Geschichtsschreibung, die der Ideologie der Sieger folgt; in der Nachfolge Walter Benjamins plädiert er für die Perspektive der vorläufigen Verlierer.

Enzo Traverso, geb. 1957 in Gavi (Piemont), ist Professor für Politische Wissenschaften und Zeitgeschichte an der Cornell University in New York. Er gilt als einer der internationalen Spezialisten für die Weltkriege und den Holocaust. Seine Werke wurden in gut einem Dutzend Sprachen veröffentlicht.